Aus dem eidetischen Memo von Papus II
Es vergingen 2 - 3 Wochen in reinster Ekstase. Kaum sind meine Freunde in die neue Wohnung ausgezogen, verblieb ich alleine in diesem kuscheligen still gewordenen Haus. Lediglich der liebe, verrückte Jan hörte ich zeitweilig im Keller rumpeln. Ein schlaksiger Acid-Guy mit Titanenkräften.
Das Haus meiner ersten magischen Wandlung |
In meinem Geiste war ich einerseits total entrückt und im nächsten Moment riss mich die Szene dieser ernsthaften Gesichter in eine gefahrvolle Realität.
Es war wie ein Hammer, der über mein Kopf krachte.
Die drei kamen ohne Umschweif zum Thema: Sie erzählten mir von der jüngsten Schwester, die vor wenigen Tages spurlos verschwand, ferner wurde gesagt, dass man in ihrem Zimmer seltsame Zeichnungen aus meiner Hand fand. "Also sag uns nun, wohin hast Du unsere Schwester gebracht? Es kann ja nur einer wie Du sein, der mit seiner verfluchten Magie versucht, unsere Schwester labil zu machen, damit er sie entführen kann!" Die Schlussfolgerung hing wie eine düstere Wolke ungesagt zwischen uns. So sprachen sie mit mir und ich sah Angst und Zorn in ihren Augen.
Obwohl alle drei mich kannten und ich zu den Ladies eine herzhafte Kameradschaft gepflegt hatte, fiel es ihnen leider allzuleicht, den Schwarzen Mann zu sehen. Denn warum?
Ich hatte mich vor der Wandlung zu oft als allwissender Magier aufgespielt und mein Sendungsbewusstsein tat das übrige. Die vorgefundenen Zeichnungen waren nichts anderes als lumpig gekritzelte Sephiroth vom Baum des Lebens. Mein Steckenpferd — die Kabbalah.